Ungarn

Zahlen und Fakten

indicator value unit
Einwohner 9.7 Mio.
Besucher pro Jahr 21.1 Mio.
Erneuerbare Energien 8 %

Überblick

Ungarn schneidet im Vergleich zu anderen Ländern des Better Life Index nur in wenigen Messgrößen der Lebensqualität gut ab. Seine Werte liegen über dem Durchschnitt in den Bereichen Work-Life-Balance und sozialen Beziehungen. Unterdurchschnittlich allerdings schneidet es bei der Umwelt, der Bildung, Einkommen und Vermögen, Wohnen, Beschäftigung, beim subjektiven Wohlbefinden und bei der Gesundheit. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.

 

Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In Ungarn liegt das bereinigte verfügbare Pro-Kopf- Haushaltsnettoeinkommen mit US-$ 21 026 niedriger als im OECD-Durchschnitt von 30 490US-$ pro Jahr.

 

Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in Ungarn rund 70% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, was über dem OECD-Durchschnitt von 66% liegt. Rund 77% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 62% der Frauen. Etwa 1% der abhängig Beschäftigten und damit deutlich weniger als im OECD-Durchschnitt (10%) haben sehr lange Wochenarbeitszeiten, wobei sich dieser Anteil bei den Männern auf 2% in bezahlter Beschäftigung und bei den Frauen nur auf 1% beläuft.

 

Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In Ungarn verfügen 86% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, mehr als im OECD-Durchschnitt (79%). Unter den Männern beläuft sich der Anteil der Absolventen des Sekundarbereichs II auf 87%, unter den Frauen auf 84%. Bei der Messung der Qualität des Bildungssystems anhand der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) erzielten die ungarischen Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften durchschnittlich 479 Punkte, was unter dem OECD-Durchschnitt (488 Punkte) liegt. Die Mädchen schnitten in Ungarn im Durchschnitt um 4 Punkte besser ab als die Jungen; ein Leistungsabstand, der leicht unter dem Durchschnitt der OECD-Länder (5 Punkte) liegt.

 

Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in Ungarn 76 Jahre und ist damit fünf Jahre niedriger als im OECD-Durchschnitt (81 Jahre). Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 80 Jahre, die der Männer 73 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 16,7 Mikrogramm pro Kubikmeter über dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Bei der Wasserqualität sind 81% der Bevölkerung laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, weniger als im OECD-Durchschnitt (84%).

 

Das öffentliche Leben ist in Ungarn durch mäßigen Gemeinsinn und ein moderates zivilgesellschaftliches Engagement gekennzeichnet. Eigenen Angaben zufolge kennen 94% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, was über dem OECD-Durchschnitt (91%) liegt. Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 70% und liegt somit über dem OECD-Durchschnitt von 69%. In den obersten 20% der Bevölkerung liegt die Wahlbeteiligung bei geschätzten 76%, in den untersten 20% bei geschätzten 64%.

 

Die Menschen in Ungarn sind im Allgemeinen mit ihrem Leben weniger zufrieden als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 6. Im OECD-Raum liegt dieser Wert bei durchschnittlich 6,7.

 

Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.

 


 

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