Brasilien

Zahlen und Fakten

indicator value unit
Einwohner 209.5 Mio.
Besucher pro Jahr 5.2 Mio.
Erneuerbare Energien 45.8 %

Überblick

Brasilien hat bei der Verbesserung der Lebensqualität der Bürger des Landes in den letzten 10 Jahren enorme Fortschritte erzielt. Dennoch schneidet Brasilien im Vergleich mit anderen Ländern des Better Life Index nur nach wenigen Messgrößen der Lebensqualität gut ab. Seine Werte liegen über dem Durchschnitt in dem Themenbereich Zivilengagement. Bildung, Einkommen und Vermögen, Beschäftigung, Lebenszufriedenheit, Gesundheit und soziale Beziehungen sind hingegen unterdurchschnittlich. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.

Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In Brasilien liegt das durchschnittliche bereinigte verfügbare Pro-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen unter dem OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.

 

Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in Brasilien etwa 57% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen, weniger als im OECD-Durchschnitt (66%). Rund 67% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 47% der Frauen. In Brasilien haben 6% der abhängig Beschäftigten und damit weniger als im OECD-Durchschnitt (10%) sehr lange Wochenarbeitszeiten, wobei sich dieser Anteil bei den Männern auf 7% und bei den Frauen auf 4% beläuft.

 

Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In Brasilien verfügen 57% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, deutlich weniger als im OECD-Durchschnitt (79%). Dies trifft in höherem Maße auf Frauen zu als auf Männer, da 53% der Männer, aber 60% der Frauen den Sekundarbereich II erfolgreich abgeschlossen haben. Bei der Messung der Bildungsqualität erzielten die brasilianischen Schülerinnen und Schüler in der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) durchschnittlich 400 Punkte in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften. Dieser Wert liegt unter dem OECD-Durchschnitt von 488 Punkten. Die Mädchen schnitten in Brasilien im Durchschnitt um 6 Punkte besser ab als die Jungen, was etwas über dem durchschnittlichen Leistungsabstand von 5 Punkten in den OECD-Ländern liegt.

 

Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in Brasilien 76 Jahre und liegt damit fünf Jahre unter dem OECD-Durchschnitt von 81 Jahren. Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 80 Jahre, die der Männer 72 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 11,7 Mikrogramm pro Kubikmeter über dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Bei der Wasserqualität könnte Brasilien besser abschneiden, da 70% der Bevölkerung laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden sind, weniger als im OECD-Durchschnitt (84%).

 

Das öffentliche Leben zeichnet sich in Brasilien durch starken Gemeinsinn und hohes zivilgesellschaftliches Engagement aus. Eigenen Angaben zufolge kennen 83% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, was unter dem OECD-Durchschnitt von 91% liegt. Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, lag bei 80% und damit über dem Durchschnitt des OECD-Raums (69%), was sich durch die Wahlpflicht in Belgien erklärt.

In den obersten 20% der Bevölkerung liegt die Wahlbeteiligung bei geschätzten 81%, in den untersten 20% bei geschätzten 79%.

 

Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten die Brasilianer ihre Lebenszufriedenheit mit 6,1, was unter mit dem OECD-Durchschnitt von 6,7 liegt.

 

Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.

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