Türkei

Zahlen und Fakten

indicator value unit
Einwohner 82.3 Mio.
Besucher pro Jahr 37.7 Mio.
Erneuerbare Energien 10.2 %

Überblick

Die Türkei hat in den vergangenen zwanzig Jahren bei der Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürger große Fortschritte erzielt. Dennoch schneidet sie im Vergleich zu anderen Ländern des Better Life Index nur in wenigen Teilbereichen gut ab. In puncto Beschäftigung, Work-Life-Balance, Bildung, Gesundheit, Umwelt, soziale Beziehungen und Lebenszufriedenheit schneidet die Türkei unterdurchschnittlich ab. Diese Bewertungen basieren auf einer Auswahl aus verfügbaren Daten.

 

Geld allein macht zwar nicht glücklich, trägt aber entscheidend zum Lebensstandard bei. In der Türkei liegt das durchschnittliche bereinigte verfügbare Pro-Kopf-Haushaltsnettoeinkommen unter dem OECD-Durchschnitt von 30 490 US-$ pro Jahr.

 

Die Betrachtung der Beschäftigungslage ergibt, dass in der Türkei 48% der 15- bis 64-Jährigen einer bezahlten Beschäftigung nachgehen. Diese Rate liegt weit unter dem OECD-Durchschnitt von 66%. Rund 65% der Männer sind erwerbstätig, gegenüber 30% der Frauen. Rund 25% der abhängig Beschäftigten haben sehr lange Wochenarbeitszeiten in bezahlter Arbeit, weit über dem OECD-Durchschnitt von 10%. Bei den Männern arbeiten 27% sehr lang, bei den Frauen sind es 20%.

 

Ein gutes Bildungsniveau ist eine wichtige Voraussetzung dafür, einen Arbeitsplatz zu finden. In der Türkei verfügen 42% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren über einen Abschluss des Sekundarbereichs II, deutlich weniger als im OECD-Durchschnitt (79%) und einer der niedrigsten Werte unter den OECD-Ländern. Dies trifft in höherem Maße auf Männer zu als auf Frauen, da 45% der Männer, aber nur 38% der Frauen den Sekundarbereich II erfolgreich abgeschlossen haben. Bei der Messung der Bildungsqualität anhand der Internationalen Schulleistungsstudie der OECD (PISA) erzielten die türkischen Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften durchschnittlich 462 Punkte, weniger als im OECD-Durchschnitt (488 Punkte). Die Mädchen schnitten in der Türkei im Durchschnitt um 9 Punkte besser ab als die Jungen, womit dieser Leistungsabstand größer war als im OECD-Durchschnitt (5 Punkte).

 

Was die Gesundheitsindikatoren betrifft, beträgt die Lebenserwartung bei der Geburt in der Türkei 79 Jahre. Das sind zwei Jahre weniger als im OECD-Durchschnitt. Die Lebenserwartung der Frauen beträgt 81 Jahre, die der Männer 76 Jahre. Die atmosphärische Konzentration von Feinstaub PM2,5 – winzigen Luftschadstoffpartikeln, die klein genug sind, um in die Lunge einzudringen und diese zu schädigen – liegt mit 27,1 Mikrogramm pro Kubikmeter über dem OECD-Durchschnitt von 14 µg/m3. Auch bei der Wasserqualität liegen die Ergebnisse der Türkei unter dem OECD-Durchschnitt: 62% der Bevölkerung sind laut eigenen Angaben mit der Wasserqualität zufrieden, im Vergleich zu 84% im OECD-Durchschnitt.

 

Das öffentliche Leben ist in der Türkei durch moderaten Gemeinsinn und hohes zivilgesellschaftliches Engagement gekennzeichnet. Eigenen Angaben zufolge kennen 85% der Bevölkerung jemanden, der ihnen im Notfall Beistand leisten würde, während dieser Anteil im OECD-Durchschnitt mit 91% höher ist. Die Wahlbeteiligung, ein Gradmesser dafür, wie stark sich die Bürger in das politische Geschehen einbringen, betrug bei den letzten Wahlen 86% und lag damit über dem OECD-Durchschnitt (69%). In den obersten 20% der Bevölkerung liegt die Wahlbeteiligung bei geschätzten 87%, in den untersten 20% bei geschätzten 84%.  

 

Die Menschen in der Türkei sind im Allgemeinen mit ihrem Leben weniger zufrieden als der Durchschnitt der OECD-Bürger. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten sie ihre Lebenszufriedenheit mit 4,9. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 6,7.

 

Weitere Informationen zu Schätzungen und Referenzjahren finden Sie im FAQ-Bereich und in der BLI-Datenbank.

 

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